Ich will das weg haben! oder: was ich auf keinen Fall tun soll

Thema Bewusstsein

Ja, ich will auch alles was mir nicht passt weg haben, und wie!

Mit dieser Einstellung bin ich im Kampf mit mir. Und deshalb geht das gar nicht, wir verstärken das Muster höchstens.

Als Kinder lernen wir, wenn wir uns frei ausdrücken, etwas aus uns heraus machen «aus unserem wahren Selbst», dann wird uns gesagt, dass wir das nicht dürfen. So lernen wir, dass das schlecht ist, und dass wir es besser sein lassen, wenn wir von den Eltern angenommen werden möchten. Jedes Kind will von den Eltern geliebt werden, denn sein Überleben hängt von ihnen ab. Es kann noch nicht für sich selbst sorgen. Abgesehen davon liebt es seine Eltern über alles. Dies ist ein Beispiel wie wir konditioniert werden.

Eigentlich liegt hier der Ursprung des Verurteilens. Wir lernen was gut und böse, was recht oder falsch ist, wir übernehmen die Programmierungen, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurden, über 100e, wenn nicht sogar 1000e von Jahren und die nichts mit unserem wahren Selbst zu tun haben.

Was muss ich tun um das weg zu haben was mir nicht passt?

Das war über Jahrzehnte das Ziel von uns und der Psychotherapie.

Wir lernten, dass wir etwas wegmachen, korrigieren müssen, wenn wir es nicht für gut finden, wir bekämpften es. Diese Einstellung sitzt tief in unserem Bewusstsein und war richtig, als es noch ums reine Überleben ging, im alten Paradigma. Heutzutage verändern wir uns, indem wir etwas zuest annehmen als Teil von uns – und uns dann neu entscheiden, wie wir sein möchten.

Ich finde wir sollten etwas «richtig oder falsch tun» aus dem Wortschatz streichen und ersetzen mit «das tut mir gut oder es tut mir nicht gut», es fördert oder hemmt mich, es macht mich weit oder es macht mich eng, es fühlt sich gut an, es fühlt sich schlecht an. Wenn wir etwas so betrachten, dann akzeptieren wir es und können uns entscheiden für die eine oder andere Seite, ohne zu verurteilen. Dann sprechen wir über unsere Empfindung und urteilen nicht aus unserem Kopf heraus.

Und wenn wir uns mitteilen wie wir etwas empfinden, dann müssen wir auch nicht recht haben und dieses Rechthaben verteidigen. Rechthaben wollen führt zu Streit.

Natürlich kann man zum Beispiel ein Gerät richtig oder falsch bedienen, aber davon sprechen wir hier nicht.

Und wie ist es mit inneren Konflikten, Ängsten und anderen Gefühlen, die wir weg haben möchten? Wie ist es mit politischen und anderen Situationen wo wir keine Kontrolle haben? Wie gehen wir damit um?

Darüber mehr in einem nächsten Blog.

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